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  • AutorenbildJ. Kar

Happy Diwali... oder doch eher Happy Herzinfarkt?

Aktualisiert: 21. März 2019

Letze Woche Mittwoch wurde Diwali gefeiert.

Diwali ist das Fest der Lichter und Farben, welches oft mit Weihnachten oder Neujahr verglichen wird. Mir wurde der Ursprung wie folgt erklärt…

Eines Tages gebar eine Frau ein Kind. Dieses war jedoch von Dunkelheit umfangen und entwickelte sich somit zum Bösen. Viele mutige Männer versuchten das Böse zu töten, scheiterten jedoch an ihren Versuchen, da das Böse nur von einer Frau gestoppt und getötet werden konnte. Nach einer langen Zeit in Dunkelheit beschloss die Mutter des Bösen ihr eigenes Kind zu opfern um dem Ganzen ein Ende zu machen.

Somit wird an Diwali der Tot des Bösen durch die eigene Mutter gefeiert. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass es sich nur um eine von mehreren Versionen über den Ursprung handelt.




Das Fest wird fünf Tage lang gefeiert, da diese jedoch überwiegend aus Gebetszeit besteht, habe ich als nicht-Hindu nur den „Haupttag“ so richtig mitbekommen. Bereits eine Woche vor Diwali waren vereinzelnd ohrenbetäubende Böller zu hören. Je näher Diwali rückte, desto häufiger wurde man von den kleinen Explosionen erschreckt.

Am Montag gab es in der Schule eine Veranstaltung, bei der die Jungen der oberen Klassenstufen ein paar Böller und Raketen zünden durften. Gestartet wurde mit kleinen Feuerfontänen, bei denen die Kinder vor Begeisterung ausflippten. Danach kamen kleine Raketen, welche beinahe treffsicher in einem leeren Klassenraum, auf einem Auto und in einer Stromleitung landeten. Die Krönung waren dann die langersehnten Böller, welche in ziemlich geringem Abstand zu der Kindermenge hochgingen. Einer der Böller wurde direkt neben den Fuß eines Jungen geworfen. Während ich aus panischem Reflex heraus auf deutsch versuchte ihm mitzuteilen, dass er weg gehen solle, rasteten die Kinder und Lehrer weiterhin vor Freude aus. Als der Junge endlich verstand, dass ein brennender Böller direkt neben ihm lag, zuckte er mit den Schultern und trat einfach drauf. Das war der Moment, indem ich merkte, dass ich wohl einfach zu beschützt aufgewachsen bin für diesen Wahnsinn.












Am Mittwoch ging es zur großen Diwali-Feier abends ins Aarti Village. Als ich dort eintraf, waren die Kinder dabei alles für die Festlichkeiten vorzubereiten. Es wurden hunderte von Kerzen angezündet, gebetet und natürlich musste ein Haufen Bilder geschossen werden. Gerade als alle Lichter zu brennen begonnen hatten stieß Sandhyamma mit ihrer Familie dazu. Es wurden Feuerwerksartikel an jedes Kind verteilt und es wurde mit dem Knallen begonnen. Wie schon in der Schule zwei Tage zuvor, brach auch hier das komplette Chaos aus. Die Kinder standen direkt unter den Fontänen, sprangen auf den Feuerkreiseln rum und steckten die kleinen Raketen komplett schräg in den Sand, sodass sie auf andere Kinder flogen. Die Erwachsenen interessierte dies jedoch eher weniger und fanden viel mehr Freude an den richtigen Böllern. Es war für die Kinder zwar ein sehr schöner Abend, aber mir ist klar geworden, dass ich Diwali nur einmal mit erleben muss. Zu mindestens nur einmal in einem Kinderheim. Trotz des lässigen Verhaltens und dem übermütigen Umgang mit den Feuerwerksartikeln ist jedoch glücklicherweise niemandem etwas schlimmes passiert.

Auch wenn es ein echt nervenaufreibendes Erlebnis war, bin ich froh darüber Diwali mal mitbekommen zu haben und freue mich schon auf das nächste hinduistische Fest, bei dem ich etwas mehr über die Kultur und den Glauben lernen darf.



Feurige Grüße aus Indien,

Zia


P.s. Schau doch gerne Mal bei der neuen Kategorie "Für einen guten Zweck" vorbei.




Hier noch ein paar weitere Geschehnisse:

Auf einem unserer wöchentlichen Wege ins Heim sind wir an einem Haus vorbei gekommen, das von außen echt beeindruckend und luxuriös aussah.

Die ungewöhnliche Optik brachte uns dazu langsamer zu werden und das Haus für ein paar Minuten zu bestaunen.

Als wir gerade weiter laufen wollten, kam ein sehr netter Mann aus dem Gartentor, welcher sich als Hausbesitzer vorstellte.

Er hatte uns und unser Interesse wohl von seinem Haus aus gesehen und lud uns kurzerhand auf eine Hausbesichtigung ein.

Eigentlich hatten wir ziemlichen Zeitdruck, dachten aber, dass wir uns ruhig noch 10 Minuten für die Hausbesichtigung nehmen könnten.

Falsch gedacht. Kaum hatten wir sein Haus betreten erklärte er uns, dass er uns gerne alles zeige... allerdings nach dem Tee. Während wir auf den Tee warteten, die hohe Decke mit einem krassen Kronleuchter bewunderten und uns mit ihm unterhielten, wurden uns Snacks gebracht. Es stellte sich heraus, dass er das Haus selbst gebaut hatte und dabei sogar an Solarpanele gedacht hatte. Auch diese wollte er uns nach dem Tee natürlich unbedingt zeigen.

Nach dem Tee gab es jedoch erst Mal frisch gefangen Fisch für die Fleischesser. Im gleichen Zuge stellte er uns seine Schildkröte vor. Nach einem kurzen Vortrag über die Nützlichkeit von Panzern ging es dann endlich los. Er zeigte uns alles. Sein Schlafzimmer, sein Bad, seinen Kleiderschrank, das Zimmer seiner Tochter, seinen Lieblingsplatz zum Fernseh gucken (welcher nicht sein Luxussofa vor dem Fernseher ist, sondern ein Stuhl im Stockwerk weiter oben) und als großes Finale seine Terasse und Dachterasse. Die Dachterasse war riesengroß und bestand zu einem großen Teil aus Massivglas, auf das er natürlich besonders stolz war.

Anschließend ging es noch ein kleines Treppchen hoch zu der Solaranlage.

Hier endete unsere Tour dann auch, da der nette Herr schon viel zu spät dran war für die Arbeit.

Die ganze Führung lang erklärte er uns praktische Mechanismen in seinem Haus und strahle bei jedem Wort so starke Freude aus, dass man gar nicht anders konnte als sich wohl zu fühlen und zu lachen.












Happy Children's Day 2018



Die Creative School Gang ... aber ohne Filter geht das wohl nicht.




Schlangen gesichtet! Links eine tote Schlange, welche ich nicht zuordnen kann und rechts eine Baby-Klapperschlange beim verdauen.








Trotz neuem Haus und Umzug ist es zum Glück noch möglich eine Tea-Session mit meiner Gastmutter zu haben.




















Darf ich vorstellen? Jadzia 2.0... oder 3.0? Ich wurde ja theoretisch schon nach jemandem benannt. Bin ich dann also Jadzia 2.0 und etwas das nach mir benannt ist 3.0?


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