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  • AutorenbildJ. Kar

What do you do when a chapter ends?

Wie viele bereits schon wissen, bin ich seit Mitte Juni schon wieder zurück in Deutschland. Ich konnte mich jedoch irgendwie bis jetzt noch nicht dazu durchringen meinen abschließenden Eintrag zu schreiben, deshalb kommt er nun so spät.


Nach meiner großen Reise war ich nur noch für etwas mehr als eine Woche im Aarti Projekt, bevor es zurück nach Deutschland ging. Meine Mitfreiwilligen und ich hatten noch einiges mit den Kindern vor und ich versuchte jeden Moment in vollen Zügen zu genießen und mir einzuprägen.

Viel zu schnell war die restliche Zeit vergangen und Birthe und ich fanden uns plötzlich am Flughafen wieder. Das ganze Jahr über hatten wir gewusst, dass dieser Tag kommen würde und uns vorgestellt wie es wohl werden würde. Es war alles ganz anders als erwartet. Die Zeit am Flughafen gestaltete sich ziemlich stressig und der Flug ansich war ebenfalls viel zu kurz, um das vergangene Jahr nochmal richtig zu reflektieren.

Als das Flugzeug zum Landeanflug ansetzte, sah ich aus dem Fenster und konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass die grünen Felder, Wälder, leere Autobahnen, ordentliche Wohnsiedlungen und Städte Deutschland, meine Heimat sein sollte.

Am Flughafen wurden Birthe und ich von unseren Familien abgeholt und nach der Verabschiedung war unser Abendteuer auch schon vorbei.


In den ersten Tagen hatte ich das Gefühl, dass das Leben an mir vorbei lebt. Ich bekam mit was passierte, aber irgendwie konnte ich es nicht wirklich realisieren. Ich hatte den "Kulturschock" im Heimatland für eine Art Mythos gehalten, aber rückblickend habe ich ihn doch gehabt. Dinge die noch vor einem Jahr so selbstverständlich und normal waren erschienen mir fremd, Freunde mit denen ich immer eine enge Bindung gehabt hatte hinterfragte ich zum Teil.

Nach ein paar Wochen zurück begann ich immer mehr mit meinen Gedanken nach Indien und in die Vergangenheit abzuschweifen. Bereits vor meiner Abreise aus Kadapa hatte ich oft das Gefühl gehabt, in Deutschland kein Glück mehr empfinden zu können, weil ich den Großteil meiner Freude in Indien den Kindern zu verdanken hatte und sie ja nun nicht in Deutschland sind. In den Momenten in denen meine Gedanken also schweiften, fühlte es sich so an, als ob diese Befürchtung real würde. Was natürlich nicht der Fall ist!

Meine Gefühle und Gedanken habe ich noch nicht wieder ganz im Griff, aber ich arbeite daran und ich glaube, dass sich das bald von alleine geben wird, ich bin ja immerhin schon wieder eine Weile zurück.


Um mich wieder besser hier einleben zu können habe ich den kompletten Juli ein Praktikum gemacht, welches viel Spaß gemacht hat. Nun bereite ich mich mit großer Vorfreude ein bisschen auf das Studium vor und genieße den Sommer.


Abschließend möchte ich mich noch bei allen bedanken die mich finanziell oder emotional unterstützt haben. Ihr habt es mir möglich gemacht eine wundervolle Zeit in Indien zu verbringen und an der ein oder anderen Aufgabe zu wachsen.

Auch würde ich jedem, der Interesse am interkulturellen Austausch hat, empfehlen sich auf einen Freiwilligendienst einzulassen. Denn man bekommt die Möglichkeit andere Kulturen und auch sich selbst besser kennenzulernen. Gleichzeitig kann man etwas produktives und meist hilfreiches tun und sich weiterentwickeln.

(Natürlich basiert diese Empfehlung nur auf meinen Erfahrungen mit Aarti.)


Da dieser Blog für die Berichte aus Indien gedacht ist, wird dies wahrscheinlich der letzte Eintrag gewesen sein. Somit möchte ich mich nun verabschieden. Solltest du jedoch noch Fragen haben oder mehr wissen wollen, kannst du mich ja gerne diesbezüglich anschreiben.


Liebe Grüße

Jadzia


P.s.: Schau doch auch gerne nochmal unter der Kategorie "für einen guten Zweck" vorbei. Mit viel Unterstützung konnten wir die Reusable Notebooks und die neuen Schulranzen für die Kinder ermöglichen. Nun bleibt von den Projekten nur noch mein Spenderkreis offen. Solltest du dich von den Einträgen, Bildern oder sonstigen Erzählungen dazu inspiriert fühlen, würde ich mich über eine Spende freuen, da mein Spendenkonto noch nicht gefüllt ist. Natürlich kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden ;).



Ein paar Bilder aus den letzten Tagen:


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